Um sein künstlerisches Talent zu fördern, begann Johann Hittinger 1925 eine Ausbildung an der Wienerberger-Werkstättenschule für Keramik. Die Lehrwerkstätte war auf dem Fabriksgelände der Wienerberger Ziegelfabriks- und Baugesellschaft im 10. Wiener Gemeindebezirk untergebracht, wo seit 1921 Prof. Robert Obsieger Leiter und Lehrer der Schule war.
Der verschlossene Hittinger fühlte sich in dieser Umgebung wohl. Er wird ermutigt, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Neben dem kunsthandwerklichen Unterricht erhielt er an der Schule eine chemische und eine technische Ausbildung.
Trotz finanzieller Einschränkungen - 1925 starb Hittingers Vater im Alter von 48 Jahren an Diabetes - konnte er 1928 die 3-jährige Fachschule mit Meisterrecht für das Hafner- und Töpfergewerbe beenden. Aufgabe der Schule war es, hochqualifizierte Fachkräfte für den eigenen Betrieb auszubilden. So war es auch bei Hittinger. Er begann in der Kunstabteilung von Wienerberger, aber vorgegebene Keramiken zu vervielfältigen entsprach nicht seiner Vorstellung.